Der Dokumentarfilm Polígono Sur kann im Spanischunterricht der Oberstufe eingesetzt werden. Die Schüler lernen mithilfe des Filmes ein marginalisiertes Stadtviertel Sevillas und dessen Probleme, ein südspanisches Kulturphänomen, das heißt den Flamenco, sowie den dialecto andaluz näher kennen. Abels dritter Dokumentarfilm wurde als Basis genommen für zahlreiche unterrichtspraktische Überlegungen, welche in ein inhaltliches, sprachlich-kommunikatives und filmästhetisches Aufgabenfeld gegliedert sind.
Aus dem Inhalt
Der Film zeigt die Reise der Regisseurin Dominique Abel in das Problemviertel Polígono Sur Sevillas. Dort begegnet sie gitanos, die in den späten 60er Jahren aufgefordert wurden, ihr Quartier Triana zu räumen. Als Ersatz wurden ihnen Neubauwohnungen in der Umgebung angeboten, unter anderem im Viertel Las Tres Mil. Die gitanos fühlen sich als Fremde– Fremde in ihrem eigenen Land, in ihrer eigenen Stadt, sogar in ihren eigenen Wohnungen. Alle negativen Auswirkungen des modernen Lebens treffen sie. Trost spendet ihnen der Flamenco: „Es como tomar la música como supervivencia.“2 Es wird überall gesungen und getanzt: in den Kneipen, auf den Plätzen, in den Wohnungen, unter Männern, unter Frauen, in den Familien. Viele Szenen zeigen Proben für ein anstehendes Konzert in ihrem Viertel zur
Ehren von Pepe el Quemao. Mit diesem Konzert endet auch der Film.
Die Musik des Flamencos beherrscht den ganzen Film. Dabei ist der Dokumentarfilm auf der Suche nach den Wurzeln des „nuevo flamenco, entre la tradición, lo más puro y las tendencias más vanguardias”.3 Er zeigt sowohl bekannte, als auch unbekannte Flamencokünstler, deren allen gemein ist, dass sie aus Las Tres Mil stammen.